Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9.4 des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums vom 23. September 2022
Wir schreiben das Jahr 2045
Die Technik wird in vielen Bereichen des Lebens genutzt. Es gibt Roboter, die Kinder betreuen (Nanny-Bots), Freunde sind (Best Buddy-Bots) und Arbeiten ausführen. Es herrscht eine direkte Demokratie, in der alle Bürger dazu angehalten werden, über wichtige Fragen zu entscheiden. Jeder kann politische Ämter übernehmen, wobei oft auf ein ausgewogenes Verhältnis bei der Besetzung von Spitzenpositionen geachtet wird, das die Vielfalt in der Gesellschaft widerspiegelt.
Es wird fortschrittliche Technik genutzt, um den Menschen einen direkt-demokratischen Zugang zu den Wahlen und politischem Engagement zu ermöglichen. Direkte Wahlen über neue Gesetze sind Teil des Alltags der Menschen in der Technokratie und werden über Watches beiläufig erledigt. Die E-Dem-App informiert die Bürger über Möglichkeiten politischen Engagements.
Roboter sind Teil der Familie, die die Eltern in der Kinderbetreuung unterstützen und sogar helfen, Erziehungsentscheidungen zu treffen, indem sie Informationen über das Kind auswerten. Die Bürger genießen alle einen sehr hohen Lebensstandard, der unter anderem durch die Arbeit der Roboter geschaffen wird. Die Abhängigkeit von der Technik ist dementsprechend groß. Arbeit und Selbstverwirklichung sind Werte, die in der Technokratie einen hohen Stellenwert haben. Das bringt zwar Nachteile im sozialen Miteinander mit sich, wird aber von den Robotern aufgefangen.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Auf dem Schulhof
Mika (stolz Toni und den BB-Bots erzählend): Also ich find‘s voll cool, denn ich habe den grünen Bot bekommen. Ich freue mich gerade extrem, weil ich voll gut in der Schule bin.
Toni (seine neue E-Watch hervorholend): Sorry, hast du schon abgestimmt über das neue Gesetz?
Mika: Ja, klar, das habe ich schon gemacht. Lässt sich Dein Vater eigentlich nun zum Bürgerbeauftragten wählen?
Toni: Naja, es gab auch andere Kandidaten und er meinte, in einer funktionierenden Demokratie müsse jeder mal zum Zuge kommen, damit wir alle vertreten sind. Er hat seine Kandidatur also zurückgezogen, möchte aber ehrenamtlich unterstützen.
Mika: Schade, aber so ist es dann eben. Wir sehen uns nachher.
Toni: Ja, cool.
2. Akt: Auf dem Heimweg
Mika (aus der Schule kommend): Hallo!
Not: Guten Tag Mika Meier-Mauer.
Mika (hoffnungsvoll): Können wir zum Eisladen gehen?
Not: Ok.
Mika und Not gehen zum Eisladen, der unweit von ihrem Zuhause entfernt ist. Mika bestellt beim italienischen Eisverkäufer-Bot ihr Lieblingseis: Stracciatella.
Mika (auf ihre App schauend): Oh, ich darf nur noch 20 Kalorien essen. Okay. Das Eis ist aber sehr erfrischend.
Eisverkäufer-Bot: Ja.
Zu Hause angekommen macht sich Mika an ihre Hausaufgaben.
Mika: Homework… Ach Mist, die VR-Brille ist kaputt.
Not: Die Brille ist kaputt. Bitte schließen Sie das Gerät an das Reparationssystem an.
Mika schließt die Brille an Not an. Not repariert die Brille.
Not: Mein Akkustand ist bei unter 20 Prozent.
Mika lädt Not auf.
Stephanie: Mika, warum hast du den Roboter aufgeladen?
Mika: Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, aber dann ist die Brille kaputt gegangen.
Stephanie: Hast du sie in den Selbstreparationsmodus gestellt?
Mika: Ja.
Stephanie: Okay. Hast du gut gemacht.
Stephanie klopft ihrer Tochter zufrieden auf die Schulter und geht ins Wohnzimmer, wo Not das Essen serviert.
3. Akt: Zu Hause
Es ist Samstag und Mutter Stephanie wird von Not mit Omelette und Kaffee geweckt. Mika schläft noch.
Not: Guten Morgen… Guten Morgen… (Stephanie bewegt sich langsam) GUTEN MORGEN! (Stephanie blickt Not müde an). (wieder in suselnder Stimme) Schönen Sonntag! Hier ist Ihr Omelette und Ihr Kaffee. (das Telefon klingelt) Eingehender Anruf von Stephan Maier.
Stephan: Hallo! Mika sollte ja nächste Woche bei mir sein, oder?
Stephanie: Ja.
Stephan: Das geht leider nicht, weil ich in Tokio bin.
Stephanie (genervt): Warum bist du in Tokio?
Stephan: Ich habe ein sehr wichtiges Geschäftsmeeting in Tokio, das ich nicht absagen kann.
Stephanie (ihr Handy hervorzückend): Na gut, dann muss ich mal bei Not einplanen, dass sie auf Mika aufpasst. Weil die E-Dem-App hat mir vorgeschlagen, dass ich für Partei-Arbeit gut qualifiziert bin. Deswegen wollte ich mal reingucken und schauen, ob es mir gefällt.
Stephan: Ja, das ist eine gute Idee.
Stephanie: Willst du nochmal mit Mika reden?
Not (einschreitend): Das ist keine gute Idee, da sein Schlafrhythmus unter dem durchschnittlichen Schlafrhythmus einer Person in seinem Alter ist.
Stephan: Na gut, okay. Tschüss!
Redaktion: eh, tm