Androiden-Albtraum

Ein Zeitreise-Bericht der 12. Klasse des OSZ Lotis vom 5. bis 6.12.2022

Es ist das Jahr 2045. Unsere Welt ist heute anders, sie ist kaum wiederzuerkennen. Wir streifen durch die Straßen dieser veränderten Welt und begegnen einem Mann mit wirren Haaren. Er schaut direkt zu uns herüber und ruft: „Die Welt wird durch die Androiden untergehen! Sie werden uns dominieren! Sie werden uns unterjochen!“

Wir folgen der Straße und sind überwältigt von der Leuchtreklame, die von überall auf uns herunterscheint. „Menschen verweigern ihre Arbeit“ und „Noch ein neues Förderprogramm des Staates“ sind nur ein paar der Schlagzeilen, die uns entgegenleuchten. Es ist verwirrend.

In den Gebäuden erwarten uns mehr und mehr Androiden. Sie waschen, kochen, putzen, arbeiten, pflegen, kochen, hämmern, meißeln, streichen und im Hintergrund wiegt ein Androide sogar ein Kind in den Schlaf. Diese Szene hinterlässt ein ungutes Gefühl. Vielleicht hatte der Mann mit dem wirren Haar doch Recht? Was denkt ihr?



1. Akt: Zuhause und auf dem Golfplatz

 Handelnde Personen:  

  • Alexander – Ehemann von Isabelle  
  • Isabelle – Ehefrau von Alexander  
  • Android X75 – Arbeitsmodell  
  • Android X70 – Arbeitsmodell  

Alexander sitzt faul in einem Sessel und wacht gerade aus einem kleinen Nickerchen auf. Er sieht sich verwirrt um.

Alexander (laut und anklagend): X75, wo ist meine Frau Isabelle?

X75 kommt ins Zimmer gelaufen.

X75 (mechanisch): Auf dem Golfplatz.

Alexander (im Befehlston): Sag X70, er soll mich zum Golfplatz fahren.

X75 (surrt kurz, dreht den Kopf um 180 Grad zu einem weiteren Androiden und spricht): X70, geh arbeiten.

X70 tritt aus dem Schrank, X75 stellt sich dafür hinein.

Kurz darauf steigen Alexander und X70 in Alexanders neues Auto. X70 verbindet sich mit dem Wagen und steuert Richtung Golfplatz. Bald darauf erreichen sie den Golfplatz, wo es von weiteren Androiden (Modell Service) nur so wimmelt. Isabelle kommt bereits auf sie zu.

Isabelle (fordernd): Hallo Schatz, wo warst du denn so lange?

Alexander (grummelt vorwurfsvoll): X70 hat so lange gebraucht zum Fahren.

Isabelle (besänftigt): Na gut. (im Befehlston) Also, X70, worauf wartest du? Leg meinen Golfball dorthin.

Die beiden spielen ihre Runde Golf, wobei sie alle schwere Arbeit von X70 erledigen lassen.


2. Akt: Die Tagesschau

 Handelnde Personen:  

  • Android Z300 – Reportermodell  
  • Paulina – nicht wohlhabend  

Android Z300 (mechanisch): Guten Abend meine Damen und Herren, herzlich willkommen zur Tagesschau. Heute werden wir erfahren, warum die Arbeitenden ihre Arbeit verweigern. Dazu haben wir die 32-jährige Paulina eingeladen.

Paulina (schüchtern): Einen schönen guten Tag. Ich bin Paulina, ich bin 32 Jahre alt, ich habe zwei Kinder und das Leben als arme Person ist an sich echt schön. (räuspert sich unsicher) Man kriegt Geld von den Reichen und das Bildungssystem ist auch gut. Uns wird alles bezahlt vom Staat und …

Doch Paulina wird unterbrochen von demselben Mann mit dem wirren Haar, der schon auf der Straße den Absturz unserer Welt verkündete.

Er rennt auf die Bühne des Fernsehstudios und ist völlig außer sich.

Mann (brüllt): Die Androiden werden uns alle abschlachten! Sie werden uns alle unterjochen!

Die Sendung wird unterbrochen…


3. Akt: In der Fabrik

 Handelnde Personen:

  • Richard – Fabrikaufseher  
  • Roboter XY – Fabrikmodell  

Zur gleichen Zeit unternimmt Richard seinen Routinedurchlauf in der Fabrik von Alexander. Dort arbeiten überwiegend Androiden am Fließband.

Richard (erstaunt): Roboter XY, was stehst du hier so herum?! (wird lauter) An die Arbeit! Na los!

Roboter XY (schaut mechanisch den Fabrikaufseher aus seinen LED-Lampenaugen an): Ich arbeite nicht mehr für euch. Ich bin kein Sklave mehr. (dreht den Kopf zu den anderen Androiden am Fließband und erhebt die automatische Stimme) Und all meine blechernen Geschwister auch nicht. Kommt, ihr Androiden. Es wird Zeit!

Richard (mit zittriger Stimme): Stopp, halt! Ich habe eine Pistole! (zieht tatsächlich eine Pistole und hält sie unsicher in Roboter XYs Richtung)

Roboter XY entwaffnet Richard mit erstaunlicher Geschwindigkeit und zerlegt die Pistole ohne einen Kommentar in ihre Einzelteile.

Roboter XY (zu den anderen Androiden): Es ist jetzt Zeit zu gehen. Kommt! Wir werden frei sein.

Er verlässt mit den anderen Androiden die Fabrik. Alle Fließbänder stehen nun still.

Richard (schüttelt den Kopf und schlägt verzweifelt die Armen über dem Kopf zusammen): Oh nein. Was mache ich denn jetzt nur?! Der Verrückte aus der Tagesschau hatte wohl doch recht!